Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe

Filmpreis für „Das ist keine Figur, das ist Verrat“

Der Filmpreis der Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe ging in diesem Jahr an „Das ist keine Figur, das ist Verrat“ der Regisseurin Romina Küper.

Der humorvolle und zugleich nachdenkliche Kurzfilm gewann den mit einem Preisgeld von 2.500 Euro höchstdotiertesten der insgesamt zwölf Preise, die bei der Award Gala der Independent Days|24. Internationale Filmfestspiele Karlsruhe am Samstag, 12. April 2025, in der Schauburg vergeben wurden.

Den Preis und die Glastrophäe überreichte Sparkassendirektor Marc Sesemann, Vorstandsmitglied der Sparkasse Karlsruhe, an die Producerin Katharina Mumper. Sie betonte in ihrer Dankesrede, dass sie mit diesem Film, nicht nur Eliten, sondern auch das Arbeitermilieu abbilden möchte, denn das Kino sei ein Medium für alle.

Wir gratulieren allen Beteiligten dieses Films noch einmal ganz herzlich zum Preis!

Filmpreis für „Das ist keine Figur, das ist Verrat“
Sparkassendirektor Marc Sesemann (links) überreicht die Trophäe an die Producerin Katharina Mumper (rechts). Foto: FugeFoto

Laudatio der Jury:

„Er ist dreißig, hat sich von der Provinz abgenabelt und kehrt nun als Nachwuchsstar der Literaturszene anlässlich einer Lesung in diese Provinz zurück. Seine Mutter holt ihn mit ihrem Auto am nächstgelegenen Großstadtbahnhof ab. Die Fahrt bis zum Ort der Lesung ist eine vorsichtige Annäherung der beiden. Die lebenslustige Mutter, die sich auf diesen Besuch sehr gefreut hat, wird konfrontiert mit ihrem geliebten Sohn, der sich verschämt von seiner kleinbürgerlichen Vergangenheit distanziert. Und ausgerechnet sein Debütroman handelt von dieser Vergangenheit, dieser Provinz, diesem Elternhaus.

Ein uneingeschränkt gelungener Kurzfilm, einerseits über die universelle Sprachlosigkeit zwischen Eltern- und Kindergeneration, wenn sich Kinder mit dem geografischen Ausbruch gleichzeitig intellektuell von den Eltern entfernt haben. Andererseits ist es eine bitterböse Abrechnung mit der Eitelkeit und Arroganz des Kulturbetriebs. Dies ist ganz wunderbar in dem fast beiläufigen Höhepunkt des Films inszeniert, in der in einem Gespräch zwischen dem Sohn und der Veranstalterin die Mutterfigur des Romans erbarmungslos oberflächlich und ohne jegliche Empathie bewertet wird. Die Mutter wird versehentlich Beteiligte dieses Austausches, ist jedoch von der Veranstalterin nicht als diese Mutter identifizierbar, weil sie von ihrem Sohn nicht vorgestellt wurde.

Dies alles ist mit hervorragendem Timing perfekt und angemessen in die 13 Minuten dieses Kurzfilms gepackt, keine Minute zu viel, keine zu wenig. Die beiden Hauptfiguren sind brillant inszeniert. Sabine Urig als Mutter, die ihren Stolz auf ihren Sohn offen zeigen will und Sebastian Urzendowsky als verschämter und vom Elternhaus entfremdeter Sohn, präsentieren diese beiden Figuren mit überzeugender Glaubwürdigkeit.

Herzlichen Glückwunsch zu diesem Filmpreis der Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe für „This is not a character, this is betrayal“! Die Regisseurin und Co-Autorin Romina Küper zeigt hier ihr großes Talent und feinfühliges Gespür für perfektes Timing mit der notwendigen fokussierten Dramaturgie und Inszenierung. Auf ihre nächsten Filme darf man gespannt sein!“

Independentdays 2025
Alle Preisträger:innen mit Laudator:innen bei der Award Gala der Independent Days|24. Internationale Filmfestspiele Karlsruhe. Mit dabei die Producerin des Kulturstiftung Filmpreises Katharina Mumper (2. Reihe, 2.v.l.), sowie Sparkassendirektor Marc Sesemann (2. Reihe, 1.v.l.). Foto: Jürgen Rösner
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Karlsruhe